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Das Zimmer meines Sohnes

Freitag, 7. Dezember 2012 · Autor: Mr. J.

das_zimmer_meines_sohnes_sceneManchmal ist es absolut unverständlich, warum dieser oder jener Film diesen oder jenen Preis erhalten hat. “Das Zimmer meines Sohnes” von Nanni Moretti etwa wurde 2001 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Nur, wofür genau? Ein sehr traditionell erzählter Plot hält hier Händchen mit einem noch klassischeren Score, sprich seichten, belanglosem Gedudel. Es geht um einen Vater, Giovanni (Nanni Moretti), der seinen Sohn verliert, also einen der schwersten Schläge hinnehmen muss, der Eltern treffen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass Giovanni als Psychologe arbeitet und deshalb – zumindest gibt er in seinen Sitzungen immer ausreichend Tipps zu diversen Problemen – eigentlich wissen müsste wie man mit einer solchen Situation umgeht. Wie aus der Theorie Praxis wird, bekommt er auf jeden Fall siedend heiß zu spüren und es fällt ihm und seiner Familie denkbar schwer, den Verlust zu verarbeiten. Viel gelitten wird in diesem Film, nur – einen Zugang zur Story bekommt man nicht. Zwar umschifft Moretti geschickt die ganz ewigen Tränengründe, das_zimmer_meines_sohnes_coverin die Streifen mit einer solchen Thematik ja gerne abzudriften pflegen. Dennoch schafft er es nicht, besseren Ersatz zu liefern und über die Konventionen des Genres hinauszugehen. Das liegt vielleicht auch daran, dass “Das Zimmer meines Sohnes” daran scheitert, einen Ausweg aus der Misere aufzuzeigen. Ein schlichtes ‘Weiter-und-mit-der-Zeit-vergehen-alle-Schmerzen’ ist dann doch ein wenig zu dünn.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: La stanza del figlio Land: Italien, Frankreich Jahr: 2001 Regie: Nanni Moretti Darsteller: Nanni Moretti, Laura Morante Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★☆☆☆☆☆☆ 

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