Das verlorene Wochenende
Don Birnam hat ein dickes Alkoholproblem, über das sich nicht einmal mehr der Barkeeper seines Vertrauens freuen kann, da er viel säuft und wenig bezahlt. Von der Welt, der er als Schriftsteller etwas hinterlassen wollte, erwartet er rein gar nichts mehr und lediglich sein Bruder und die Freundin, die bis zur Selbstaufgabe zu ihm hält, geben sich noch mit dieser scheiternden Existenz ab. Billy Wilder spitzt diese ausweglose Situation auf ein alles entscheidendes Wochenende zu, ohne aber wichtige Rückblenden auszusparen, die den Charakter greifbarer machen. Der von Ray Milland mit unglaublicher Präzision gespielte Don (es gab einen Oscar für diese Leistung) gibt eine sehr interessante, vielschichtige Figur ab, die das Thema Sucht und deren Auswirkungen drastisch vor Augen führt. Wilder hat auf jeden Fall einen sehr wichtigen und mutigen Film geschaffen, der trotz seines Alters rein gar nichts von seiner Klasse verloren hat. Zu dem guten Spiel der Darsteller gesellen sich noch die gewohnt geschliffenen Dialoge und eine passende Kameraarbeit. “Das verlorene Wochenende” gilt als der erste Film, der dem Thema Alkoholsucht eine ernsthafte Note abgewinnt. Wer kenn sie nicht die tollpatschigen, lauten aber irgendwo nie unsympathischen Trunkenbolde des alten Hollywood-Kinos? Diesen Typus sucht man hier vergebens und man vermisst ihn auch kein Stück.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Lost Weekend Land: USA Jahr: 1945 Regie: Billy Wilder Darsteller: Ray Milland, Jane Wyman, Phillip Terry Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Kommentar zu diesem Beitrag
Kommentare abonnieren