Das Reich und die Herrlichkeit
Daniel Dillon (Peter Mullan) ist der Gründer, Krösus und Patriarch von Kingdom Come, einem boomenden Minenstädtchen in der unwegsamen Sierra Nevada. Doch sein Reichtum fußt auf einem Verbrechen: einst verkaufte er für Schürfrechte Frau und Kind. Jahre später holt ihn die dunkle Vergangenheit ein: sein Imperium ist dem Untergang geweiht. “The Claim” erzählt eine Tragödie im Westerngewand. Vor schneebedeckter Bergkulisse spinnt Regisseur Michael Winterbottom ein düsteres Beziehungsgeflecht, in dem Herzenskälte regiert und die wahre Liebe nur kleine Blüten treibt. Im Mittelpunkt der relativ kitschfreien Filmromanze steht Dillons mittlerweile erwachsene Tochter (Sarah Polley), die an ihrem arg symbolischen Namen Hope Burn wohl ebenso schwer zu tragen hat wie am unsteten Lebenswandel ihres Auserwählten, des Eisenbahningenieurs Donald Dalglish (Wes Bentley). Trotz Milla Jovovich und Nastassja Kinski in weiteren Rollen tut sich der Film schwer: vielleicht, weil Winterbottom das hässliche Familiengeheimnis schon früh lüftet und dadurch die Spannung verpufft.
Vielleicht aber auch, weil die Charakterzeichnung sich auf ein paar grobe Pinselstriche beschränkt und manche Handlungen sich nur schwer nachvollziehen lassen. Das schaurig-schöne Finale ist dagegen äußerst eindrucksvoll inszeniert: Szenen wie diese bringen den Film wieder ins Lot.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Claim Land: England, Frankreich, Kanada Jahr: 2000 Regie: Michael Winterbottom Darsteller: Peter Mullan, Milla Jovovich, Wes Bentley, Nastassja Kinski, Sarah Polley Weitere Infos: IMDB, Amazon
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