Das Gewand
Das antike Rom: Hauptstadt des Reiches, eine Metropole in der alles möglich ist – zumindest wenn man das nötige Kleingeld besitzt und im entsprechenden Stand bzw. Rang ist. Der junge Tribun Marcellus Gallio (Richard Burton) hat das Glück, einer reichen Familie anzugehören, kann sich Sklaven und Trinkgelage leisten. Durch einen dummen Zwischenfall gerät er beim charismatischen Kaiser Caligula (Jay Robinson) in Missgunst und wird in die aufrührerische Provinzhauptstadt Jerusalem verlegt. Vom dortigen Präfekten Pilatus erhält er den Befehl, einen gewissen Jesus von Nazareth zu exekutieren. Beim Würfelspiel am Richtplatz gewinnt er das Gewand des Gekreuzigten – und stürzt in eine tiefe Existenzkrise. “Das Gewand” gehört mit Sicherheit zu den ganz großen Historienfilmen der Kinogeschichte – schon allein deshalb, weil es sich hier um die erste Produktion überhaupt im CinemaScope-Format handelt. Entsprechend pompös auch der Inhalt: sinnschwangere Szenen, eine gute schauspielerische Leistung von Richard Burton und oscar-reife Filmmusik, die jedes Liebhaberherz dramatischer Chöre höher schlagen lassen dürfte. Die genre-typischen monströsen Kulissen brauchen keinen Vergleich zu scheuen, auch wenn sie das ein oder andere mal sehr steril und künstlich wirken. Einzig die slapstickartigen, unrealistischen Kampfsequenzen wollen sich nicht in das durchweg positive gesamt Bild fügen. Auch wurde in diversen Szenen etwas zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt, wodurch der Film stellenweise zu kitschig und berechenbar wirkt. Das schmälert das Filmvergnügen aber nur unwesentlich.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Robe Land: USA Jahr: 1953 Regie: Henry Koster Darsteller: Richard Burton, Jean Simmons, Victor Mature Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Kommentar zu diesem Beitrag
Kommentare abonnieren