Das Gesetz der Ehre
Das Gesetz der Ehre haben alle Figuren in diesem zeitweise durchaus packenden Schuld-und-Sühne-Thriller schon einmal gebrochen. Vordergründig mögen die Tierneys eine harmonische, traditionelle Polizistenfamilie sein. Doch als eines Abends gleich vier Kollegen auf einmal erschossen aufgefunden werden, liegt der schöne Schein auf einmal in Schutt und Asche. Denn die Familie ist selbst tief in die kriminellen Machenschaften verwickelt, an deren Aufklärung sie sich nun beteiligen soll. Zunächst einmal überwiegt die Skepsis: korrupte Cops mit Privatproblemen – sehr viel ausgelutschter geht’s ja wohl nicht. Doch ausgerechnet “Miracle”-Regisseur Gavin O’Connor macht vor, wie man dem Thema doch noch eine spannende Seite abgewinnen kann. Wer was warum verbrochen hat, ist dabei gar nicht so wichtig – und die Katze wird auch relativ schnell aus dem Sack gelassen. Denn “Pride & Glory” ist zwar auch ein Polizeifilm, vor allem aber ein düsteres Familiendrama. Edward Norton, Colin Farell, Jon Voight und Noah Emmerich harmonieren großartig miteinander: das Winden in moralischen Grauzonen, die Zerissenheit zwischen Loyalität und Wahrheitspflicht – rein schauspielerisch betrachtet wird hier aus jeder Rolle das Maximum herausgeholt. Umso ärgerlicher also, dass diesem Top-Aufgebot immer wieder abgedroschene Gesetzeshüterphrasen in den Mund gelegt werden und man obendrein auch noch das Finale so läppisch verschenkt.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Pride and Glory Land: USA, Deutschland Jahr: 2008 Regie: Gavin O’Connor Darsteller: Edward Norton, Colin Farell, Jon Voight, Noah Emmerich Weitere Infos: IMDB, Amazon
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