Das Genie und der Wahnsinn
Der cholerische Actionfan und Ex-Knacki Tonny (Ulrich Thomson) landet zufällig im neuesten hyperintellektuellen Nischenfilm des Feuilleton-Lieblings Claus Volter (Nikolaj Lie Kaas). Geld zurück – gibt’s nicht. Auf skurrilen Umwegen schafft Tonny es aber, sich in die Rolle des Co-Regisseurs für das nächste Projekt des exzentrischen Autorenfilmers zu klagen. Eine sehr vielversprechende Ausgangsidee eigentlich, doch macht Tomas Villum Jensen zu wenig daraus. Die beiden Kontrahenten sind zu eindimensional gezeichnet, der Humor merkwürdig gehemmt: und wenn die Beteiligten auch noch einen Lernprozess durchlaufen und schließlich alles in ein versöhnliches Happy End mündet, dann ist das für eine Satire einfach zu harmlos. Lacher gibt es zwar, doch sie sind selten. Vor allem wenn der geckenhafte Schalträger Volter und sein Anti-Kino auf die Schippe genommen werden macht dieser Film Spaß. Unschwer zu erkennen, dass hier kein Geringerer als Dogma-Mitbegründer Lars von Trier sein Fett wegkriegt. Trotzdem: von Genie und Wahnsinn ist hier nichts zu sehen. Ein semi-witziger, unbedeutender Film vom Rand der dänischen Kinolandschaft.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Sprængfarlig bombe Land: Dänemark Jahr: 2006 Regie: Tomas Villum Jensen Darsteller: Ulrich Thomsen, Nikolaj Lie Kaas, Nicolaj Kopernikus, Jakob Cedergren Weitere Infos: IMDB, Amazon
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