Movies

Das Beil von Wandsbek

Dienstag, 7. Oktober 2014 · Autor: Mr. J.

das_beil_von_wandsbek_sceneMetzger Teetjen hat ein Problem. Vor kurzem hat ganz in der Nähe seines Ladens ein modernes Warenhaus aufgemacht, das auf dem neusten Stand der Technik ist – 1934 wohlgemerkt. Seine alte, leicht angestaubte Metzgerei ist das komplette Gegenteil davon, zum Modernisieren fehlt das Geld. Aber siehe da, es bietet sich eine Chance, mit einem Schlag (bzw. derer vier) alle Sorgen loszuwerden. Es wird ein Scharfrichter gesucht, um vier Kommunisten durch Enthauptung hinzurichten. Denn der Führer kommt nach Hamburg und da möchte man einen “sauberen” Eindruck vermitteln. So rollen die Köpfe alsbald, doch damit beginnen die Probleme für den Metzgermeister erst. Der Plot nach einem Roman von Stefan Zweig hat durchaus interessante Ansätze zu bieten. Nur, und das ist das Problem, handelt es sich hier um einen Propagandafilm aus der DDR – Jahrgang 1951. Da fällt dann die Einteilung recht einfach aus. Hier der geldgeile, dem Kapital hörige Nazi. Da der vor Solidarität förmlich überlaufende Kommunist. Da der stumpfe Braune, der saufend in der Kneipe hockt – dort der brave Rote, der gegen jede Unbill vorgeht und dabei sogar noch genügend Zeit findet, um Bücher zu verstecken, die auf dem Index der Nazis gelandet sind. Oh du schöne, einfache Welt, in der es noch Schwarz und Weiß gab, klare Linien und klare Feinden. das_beil_von_wandsbek_coverOtto-Normal-Filmkonsument indes wird den rot eingefärbten Spuk schnell durchschauen und dann selbst entscheiden, wie und ob “Das Beil von Wandsbek” denn angeschaut werden muss. Wobei, ein “Muss” kann es bei einem Propagandafilm eigentlich nicht geben.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Das Beil von Wandsbek Land: DDR Jahr: 1951 Regie: Falk Harnack Darsteller: Erwin Geschonneck, Käthe Braun, Gefion Helmke Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★☆☆☆☆☆ 

VN:F [1.9.2_1090]
Leser: 0.0/10 (0 Bewertungen eingegangen)

Kommentar zu diesem Beitrag