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Clean, Shaven

Freitag, 8. Juli 2016 · Autor: Mr. J.

clean_shaven_sceneOhne Vorwarnung wird man in diesen Independent-Film von Lodge Kerrigan geworfen. Weder wird die Hauptfigur eingeführt, noch wir einem etwas zum Plot an die Hand gegeben. Start und los. Vor- und öfter auch mal Nachteil des Independent-Kinos ist bekanntlich, dass man letzten Endes drehen kann, was man will. Soll heißen: der Regisseur genießt eine Autonomie, die es in der Branche aus diversen Gründen sonst eher selten gibt. Diesen Umstand merkt man “Clean, Shaven” gleich an. Ausgedacht und losgedreht und ab in das verschrobene Hirn von Peter Winter, gespielt von Peter Greene (”Die Maske; “Pulp Fiction”). Das bei dem der Weg vom Normalen zum Krankhaften schon gegangen wurde, ist bald klar. Kerrigan unternimmt den Versuch, die psychische Erkrankung seiner Hauptfigur greifbar zu machen – was gelingt. Mit überdrehten Tönen, mal dröhnend, mal schrill und definitiv eher düster, taucht man so ab in eine (auch Sound-)Welt, die man so nicht oft sieht. Ob man es sehen möchte, ist da selbstredend eine ganz andere Frage. Denn leicht zugänglich ist der Stoff nicht. Eine Handlung? Ja, die gibt’s es irgendwo, spielt aber eine sehr untergeordnete Rolle. Vordergründig sucht Winter seine Tochter. Aber wie sicher kann man sich bei einem Geisteskranken sein, clean_shaven_coverwas er will, tut und sucht? Irrelevant. In diesem Film geht es primär um etwas anderes. Nun denn: zurücklehnen, in eine Welt eintauchen, die einem selbst hoffentlich fremd ist und dabei das Spiel eines der verkanntesten Schauspieler genießen, Peter Green.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Clean, Shaven Land: USA Jahr: 1993 Regie: Lodge Kerrigan Darsteller: Peter Greene, Alice Levitt, Megan Owen Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

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