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Clash

Mittwoch, 1. September 2010 · Autor: Reiskorn

clash_sceneVietnam war im weltweiten Filmgeschehen wohl stets eher Handlungsort für diverse (Kriegs-)Streifen, denn als filmschaffende Nation bekannt und guckt man sich “Clash” an, dann weiß man auf jeden Fall, dass das Land noch einiges lernen muss. Man möchte wohl unbedingt den großen Vorbildern aus den Staaten nacheifern und versuchte sich dementsprechend an einem durchgestylten, abgehipsten Actionthriller, der einfach alles bieten soll, was das Herz begehrt: Viele Shootouts, aber auch gleichberechtigt viele Prügeleien im asiatischen Stil natürlich, coole Musik und noch dazu eine kleine Lovestory und fertig hat man den vermeintlichen Blockbuster. Die Zutaten sind das eine, aber letztendlich liegt es am Koch etwas unverwechselbares daraus zu kreieren und im vorliegenden Fall kann man das Vorhaben als grandios gescheitert ansehen. Die hanebüchene Story, wenn man sie so nennen kann, funktioniert einfach nach Schema F und überhaupt scheint man sich einfach an der Bedienungsanleitung für klassischen Hollywoodkitsch entlanggehangelt zu haben. Die vermeintliche Coolness wirkt unfassbar erzwungen und mal soll hippe, aber völlig aus dem Zusammenhang eingesetzte Musik dazu beitragen, während an anderer Stelle, gerne auch direkt im Anschluss, plötzlich Opernmusik für einen Hauch von Ästhetik sorgen soll…was leider nicht klappt. Die Action weiß leider auch nicht zu überzeugen. Die Shootouts quellen selbst für normale Actionfilmverhältnisse über vor Unlogik und sind leider auch recht steif inszeniert. Außerdem darf man sich schon fragen, warum nochmal im Jahre 2009 alle Beteiligten nur mit mickrigen Revolvern schießen, was dem ganzen einen noch billigeren Anstrich verleiht. Interessanterweise sind die meist direkt im Anschluss vorkommenden Kampfszenen um einiges besser gehandhabt worden, wenngleich etwas hektisch. Die Choreographien sind zwar größtenteils eher gewöhnlich, können aber hin und wieder einige sehr feine Moves vorzeigen, die dann umso deutlicher herausstechen und sie zeigen auch teilweise Bewegungen der vietnamnesischen Kampfkunst Viet Vo Dao, die man sonst eher seltener zu Gesicht bekommt, clash_coverwodurch die Kämpfe etwas sehr eigenes erhalten. Ansonsten jedoch passt hier einfach gar nichts zusammen, die einzelnen Versatzstücke bleiben auch stets solche und wenn sich dann noch eher schwaches Schauspiel hinzugesellt, dann kann man nur zu dem Ergebnis kommen, dass Vietnam sich nicht gerade vorteilhaft der Filmwelt präsentiert.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Bay Rong Land: Vietnam Jahr: 2009 Regie: Le Thanh Son Darsteller: Thanh Van Ngo, Johnny Nguyen, Hieu Hien Weitere Infos: IMDB

Redaktion:
★★☆☆☆☆☆☆☆☆ 

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