Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
Ebenso wie das als Vorlage dienende Buch sorgte auch dieser Film für einige Furore: Zensur war die Folge, prekäre Szenen wurden geschnitten. Der Stoff hat es nüchtern betrachtet auch ganz schön in sich. Christiane (Natja Brunckhorst) schlittert durch diverse Discofreundschaften immer tiefer in die Drogenszene. Was zu Beginn noch ein harmloser Joint war, wird ziemlich schnell zu H – und das mit gerade einmal 13 Jahren. Als das Geld knapp wird, beginnt sie ihren Körper zu verkaufen. Alles wird in Kauf genommen, Hauptsache der nächste Schuss ist gesichert. Ein Ausstieg scheint undenkbar, da der komplette Freundeskreis mit den gleichen Problemen zu kämpfen hat. Uli Edels Film aus dem Jahr 1981 zeigt recht schonungslos, was Drogen mit einem Menschen anstellen können. Dabei lässt er aber die elementare Frage nach dem “Warum” vermissen. Dadurch wirken die Schauspieler seltsam unnahbar: man kann kaum Mitgefühl entwickeln, was bei einer solchen Thematik natürlich essentiell ist. Dieses nicht begründbare Zudröhnen wirkt einfach billig, schwer nachvollziehbar, eine emotionale Regung ausschließend. Als Anti-Drogen-Schocker mag der Film in den 80er Jahren gewirkt haben. Mittlerweile wirkt er seltsam antiquiert, wenngleich viele heutige Schicksale denen von damals sehr ähneln dürften.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo Land: Deutschland Jahr: 1981 Regie: Uli Edel Darsteller: Natja Brunckhorst, Thomas Haustein, Jens Kuphal, David Bowie Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Also ich als 32 jähriger Ex Junkie hab den Film
gestern zum ersten Nal gesehen und find ihn eigentlich ziemlich
authentisch.
“Dieses nicht begründbare Zudröhnen wirkt einfach billig, schwer nachvollziehbar, emotionale Regung ausschließend”
Hm, dieses nicht begründbare Zudröhnen ist ja gerade das Nachvollziehbare. Wer braucht einen Grund, wenn man Heroin hat.
Für mich wirkte der Film jedoch nicht abschreckend, sondern im Gegenteil hab ich jetzt verdammt bock auf einen Batsch!!
Zugegebenermaßen bin ich mit Heroin noch nicht in Kontakt gekommen.Vielleicht konnte ich das Geschehen deshalb nicht gänzlich erfassen.War eben beim sehen mein Eindruck.
Wenn du nach dem Film Bock auf einen “Batsch” hast hat der Regisseur irgendetwas falsch gemacht