Centurion
Viel Positives gibt es über Neil Marshalls “Centurion” leider nicht zu sagen, diesen übermäßig simpel gestrickten, in kalten Blautönen gehaltenen Duck-N-Run-Streifen, dessen historische Authentizität leider nur bloße Behauptung bleibt. Wir sehen eine politisch höchst korrekt zusammengesetzte Gruppe versprengter Legionäre, die von bepferdeten Pikten durch das schottische Hochland gejagt wird. An der Spitze der eingeborenen Kämpfer reitet eine stumme Fährtenleserin namens Etain (Olga Kurylenko), die den Feind schon über Kilometer erschnüffelt und trotz ihrer dürrarmigen Erscheinung auch schwerstes Schlag- und Hiebgerät gekonnt zu führen versteht. Bis es zum finalen Schlagabtausch zwischen ihr und dem Legionärsführer Quintus Dias (Michael Fassenbender) kommt, wird nicht nur viel gerannt und gezittert, sondern auch der ein oder andere wirklich dümmliche Dialog bestritten, derweil ein pathosgeladenes Voice-Over sich um “300″-Atmosphäre bemüht. Es ist ein Machwerk, in dem kräuterkundige Supermodels mutterseelenallein in der Pampa hausen, damit zufällig vorbeiflüchtende Legionäre sich in sie verlieben können. In dem der Held selbst im Lager der Seinen nicht sicher ist, weil, merke, in jedem kleinen Togaträger ein großer Intrigant steckt. Und in dem die rote Soße nur so durch die Gegend flatscht, wenn mal einer gegen einen Baum läuft. An Blut mangelt es “Centurion” sicher nicht. Aber allen durchstossenen Brüsten und abgehackten Schädeln zum Trotz, bleibt es zuletzt doch ein völlig anämischer, oft sogar unfreiwillig komischer Film.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Centurion Land: England Jahr: 2010 Regie: Neil Marshall Darsteller: Michael Fassbender, Dominic West, Olga Kurylenko Weitere Infos: IMDB, Amazon
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