Cecil B.
Die arrogante Filmdiva Honey Whitlock wird bei einer Premierenvorführung von Kulturterroristen gekidnappt. Deren Anführer Cecil B. DeMented hat dem Mainstream-Kino den Krieg erklärt und plant einen Protestfilm der besonderen Art. Drehs auf offener Strasse, mit echten Menschen, echtem Terror, echten Toten – und dem Hollywood-Star in der Hauptrolle. John Waters Film ist mit Sicherheit eine der skurrilsten Satiren überhaupt auf die Traumfabrik Hollywood: sehr schrill, sehr laut und ziemlich respektlos. Die erhofften Lacher bleiben trotzdem aus, dazu ist diese Low-Budget-Produktion leider nicht nur zu holprig inszeniert, sondern auch auf anstrengende Weise pubertär. Es reicht nun mal nicht, sich bizarr zu verkleiden, anderthalb Stunden hysterisch wirres Zeug zu kreischen und alibihalber hier und da mal einen Autorenfilmer namentlich zu erwähnen. Und überhaupt: wer das System auf die Schippe nehmen will, sollte die Hauptrollen nicht unbedingt mit Melanie Griffith und Stephen Dorff besetzen, das ist ungefähr so subversiv wie ein “Free Tibet”-Kleber auf der Heckklappe. Zwei Punkte für die gute Ausgangsidee und die anarchische Attitüde. Dass “Cecil B.” am Ziel vorbeischiesst merkt man aber schon daran, dass man danach erst mal nichts anderes sehen will als einen zünftigen Blockbuster.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Cecil B. DeMented Land: Frankreich, USA Jahr: 2000 Regie: John Waters Darsteller: Melanie Griffith, Stephen Dorff, Alicia Witt, Maggie Gyllenhaal Weitere Infos: IMDB, Amazon
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