Capote
Truman Capote kann man wohl ohne Umschweife zu den wichtigsten amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts zählen. Vor allem sein Buch “Kaltblütig” hat ihm beachtlichen, bis heute andauernden Ruhm eingebracht. Dieser Film von Benett Miller handelt nun davon, wie er zu der Story für dieses Werk gekommen ist. 1959 wird eine ganze Farmerfamilie, eben, kaltblütig von zwei Gangstern regelrecht hingerichtet, die auf der Farm fälschlicherweise das große Geld vermutet haben. Die Todesstrafe folgt natürlich auf den Fuß. Was für Capote (Philip Seymour Hoffman) anfangs als kleiner Artikel geplant ist, entwickelt sich mit den Jahren zu einem Roman. Grund dafür ist auch der gute Draht, den er zu Perry, einem der Verurteilten, aufbauen kann und der ihm mit wachsendem vertrauen immer mehr von der Tat preisgibt. Der Film steht und fällt mit Hoffman, der für seine außergewöhnlich präsente Leistung einen Oscar erhalten hat. Gleichzeitig kann man diesen Umstand aber auch als Schwäche ansehen, da die Hauptfigur als solche unheimlich nervtötend daherkommt. Angefangen von der kindlichen Fistelstimme bis hin zu einem arroganten,
völlig belanglosen Charakter, bietet dieser Capote wenig, was ihn sympathisch machen könnte. Wer sich einen wirklich guten, deutlich spannenderen, nur eben aus der Sicht der Gangster erzählten Film zu diesem Thema anschauen will, dem sei Richard Brooks “Kaltblütig” aus dem Jahr 1967 wärmstens empfohlen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Capote Land: USA, Kanada Jahr: 2005 Regie: Bennett Miller Darsteller: Philip Seymour Hoffman, Clifton Collins Jr., Catherine Keener Weitere Infos: IMDB, Amazon
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