Bungalow
Der junge Rekrut Paul (Lennie Burmeister) verdrückt sich nach einem kurzen Halt seiner Einheit auf einer Raststätte, ohne dass die Vorgesetzten etwas merken. Dank einer netten Mitfahrgelegenheit kommt er dann auch recht schnell ins elterliche Zuhause, wo überraschenderweise auch sein Bruder Max (Devid Striesow) und dessen hübsche dänische Freundin Lene (Trine Dyrholm aus “Das Fest”) einen kurzen Zwischenstopp einlegen. Logischerweise kann man sich nicht einfach so von der Bundeswehr absetzen: mehr oder weniger intensiv suchen die Feldjäger nach Paul, jedoch ohne Erfolg zu haben. Der hat auch ganz anderes im Kopf, er hat sich nämlich in Lene verliebt. Ulrich Köhler hat ein Drama abgedreht, wie es deutscher nicht sein könnte. Ohne allzu viele Worte zu verlieren und mit realistisch handelnden Protagonisten schlängelt sich der Plot unaufgeregt die Spielzeit entlang.
Besonders gut gelingt es, die große Planlosigkeit Pauls einzufangen, die er mit jeder seiner Gesten ausdrückt. Damit greift Köhler ein Dauerthema auf, mit dem sich wohl jeder Zuschauer identifizieren dürfte. Weil die Welt von Heute zwar viele Möglichkeiten bietet, einen bei der Wahl des zu beschreitenden Weges aber alleine lässt. “Bungalow” ist auf jeden Fall ein gelungenes Drama, das starke Parallelen zu diversen Filmen von Christian Petzold aufweist.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Bungalow Land: Deutschland Jahr: 2002 Regie: Ulrich Köhler Darsteller: Lennie Burmeister, Devid Striesow, Trine Dyrholm Weitere Infos: IMDB, Amazon
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