Brown Bunny
“Brown Bunny” ist Einsamkeitsstudie, Verlustdrama und Skandalfilm in einem – und trotzdem selbst für kunstfilmerprobte Zuschauer eine echte Geduldsprobe. Ja doch: der Blow Job, den Chloe Sevigny (”American Psycho”, “Dogville”) Vincent Gallo zum Ende hin verpasst ist echt. Aber das rechtfertigt noch lange nicht, dass der Drehbuchschreiber, Regisseur, Hauptdarsteller und Produzent in Personalunion hier eine geschlagene Stunde so gut wie wortlos aus dem Autofenster filmt und sich bei der Verrichtung alltäglichster Dinge zeigt. So gut wie alle guten Ansätze aus dem ideereichen “Buffalo 66″ wurden über Bord gekippt: der “europäische” Minimalismus von “Brown Bunny” will einfach nicht zu Gallo passen. Sehr viel interessanter als der eigentliche Film: die Kontroverse danach. Weil Gallo die ungeschnittene Version mit einem sage und schreibe 20 Minuten langen Motorradrennen einleitete, sah sich Roger Ebert bemüssigt, den Film als “schlechtesten in der Geschichte der Filmfestspiele von Cannes“ abzukanzeln. Worauf der egomane Gallo den Kritikerpapst wiederum als “fettes Schwein” bezeichnete, dem er Krebs an den Hals wünsche. Aber das war dann doch einen Touch Aufregung zuviel um einen belanglosen, sterbenslangweiligen Film.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Brown Bunny Land: USA, Japan, Frankreich Jahr: 2003 Regie: Vincent Gallo Darsteller: Vincent Gallo, Chloë Sevigny, Cheryl Tiegs Weitere Infos: IMDB, Amazon
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