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Brazil

Donnerstag, 9. Dezember 2010 · Autor: Mr. J.

brazil_sceneFehlende Kreativität oder einen Mangel an Ideen kann man den Filmen von Terry Gilliam mit Sicherheit nicht vorwerfen. Interessante Charaktere und Bilder findet man denn auch in “Brazil” zuhauf. Allerdings kann man sich des Gefühls nicht erwehren, dass unter der schönen Oberfläche eine reichlich dünne Story steckt, die bei genauerer Betrachtung auch nicht wirklich neu ist. Ein Blick Georg Orwells “1984″ lohnt in diesem Zusammenhang auf jeden Fall. Auch in “Brazil” muss sich ein kleiner Quertreiber, Sam Lowry (Jonathan Pryce), gegen ein seltsames Regime erwehren, das seine Bewohner durch ein Übermaß an Bürokratie knechtet. Was bleibt, ist zuerst die Flucht in Traumwelten, in denen Sam sich als geflügelter Retter jedem noch so großen Gegner tapfer in den Weg stellt. Die Realität sieht natürlich anders aus, aber nach und nach tritt er auch im echten Leben den Kampf gegen das verblödende und oberflächliche System an. Vor allem in den Zwischensequenzen, die sich durch enorme Detailverliebtheit auszeichnen und auch für den ein oder anderen Lacher sorgen, kann Gilliam punkten. Davon abgesehen wirkt seine Dystopie jedoch äußerst weichgezeichnet und das totalitäre System sehr viel weniger abschreckend und unsympathisch, brazil_coverals das in vergleichbaren Werken der Fall ist. Ein Muss ist “Brazil” demnach vor allem für diejenigen, denen Michael Redfords “1984″ zu düster und hart war, die aber dennoch nicht auf einen Film mit dieser Thematik verzichten möchten.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Brazil Land: England Jahr: 1985 Regie: Terry Gilliam Darsteller: Jonathan Pryce, Kim Greist, Robert De NiroWeitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

VN:F [1.9.2_1090]
Leser: 5.2/10 (6 Bewertungen eingegangen)
Brazil, 5.2 out of 10 based on 6 ratings

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