Blutige Hochzeit
Lucienne und Pierre sind leidenschaftlich ineinander verliebt. Fast schon animalisch fallen sie übereinander her, wenn sie sich an diversen Orten treffen. Heimlich muss das Ganze stattfinden, da beide noch mit anderen Partnern verheiratet sind. Restlos glücklich sind sie in ihren jeweiligen Ehen kein Stück – und vielleicht ist das der Anstoß zu dem was dann folgt, wenngleich es ein ziemlich radikaler Schritt ist. Schon lange kränkelt die Frau von Pierre vor sich hin. Ist zu nichts mehr zu begeistern, liegt im Bett und hat im Grunde jeden Lebensmut verloren. Diesem Elend setzt Pierre ein Ende, indem er sie ermordet. Von Gewissensbissen keine Spur. Von dieser Option fasziniert, beschließt auch Lucienne ihre Ehemann, der als Bürgermeister fungiert, gemeinsam mit Pierre kaltblütig umzubringen. Was man sich davon erhofft, ist eine gemeinsame, glückliche Zukunft frei von den Ketten der vorherigen Beziehung. Wenn es bei Claude Chabrol passt, dann passt es, muss man nüchtern feststellen. Auf einem wahren Kriminalfall basierend entwickelt, der Regisseur ein ziemlich düsteres Drama. Selbstredend, dass er von seinen typischen Themen wieder einmal nicht loskommt. Dieses Mal gelingt der Blick hinter die gutbürgerliche Fassade aber. Regen Anteil daran haben besonders Michel Piccoli und Stéphane Audran, die sich als mordendes Liebespaar wunderbar ergänzen, ohne dabei sonderlich glänzen zu müssen. Ein kleiner, fast schon unscheinbarer, fieser Film, der mehr halten kann, als man sich im Vorfeld von ihm versprochen hat.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Les noces rouges Land: Frankreich, Italien Jahr: 1973 Regie: Claude Chabrol Darsteller: Stéphane Audran, Michel Piccoli, Claude Piéplu Weitere Infos: IMDB, Amazon
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