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Barfuß durch Hiroshima 2

Montag, 16. August 2010 · Autor: Reiskorn

barfuß_durch_hiroshima_2_sceneDer zweite Teil von “Barfuß durch Hiroshima” krankt ein wenig an denselben kleinen Schwächen wie schon der Vorgänger: Scheinbar war die Aufnahmetechnik im Japan der 80er Jahre wohl noch nicht so weit um die Stimmen der Kinder, um die es hier geht, in ihrer Wucht aufzunehmen, denn wenn sie voller Inbrunst schreien, weinen oder sich freuen, tut es schon ein wenig im Ohr weh. Abgesehen davon wird die Geschichte von Teil 1 stimmig und konsequent weitererzählt. Drei Jahre nach Ende des Krieges erleben wir Gen und Ryuuta, wie sie sich im zerstörten Japan durchschlagen müssen. Und auch wenn die Oberfläche des Filmes, wie schon der erste Teil, scheinbar sehr kindlich und harmlos wirkt, so sind die geschilderten Umstände und Ereignisse nicht weniger als rücksichtslos grausam. Überleben in einem kriegsgebeutelten Land, das bedeutet Entbehrungen und Verluste ohne Ende, mit kaum Aussicht auf Besserung. Die Kinder sammeln Schrott um diesen zu verkaufen, baden in alten Tonnen und träumen einfach nur davon, sich mal wieder richtig satt essen zu können. Und das ist nur ein Auszug dessen, mit was sich die Kinder herumschlagen müssen.
Leid und Verlust werden konsequent und ungeschönt gezeigt, doch wie schon im ersten Teil, so macht sich auch hier wieder eine große Portion Optimismus breit: Egal wie oft Rückschläge hingenommen werden müssen, Gen und Ryuuta glauben fest an eine bessere Zukunft. Viele Alternativen haben sie ohnehin nicht und ihr kindliches Gemüt nimmt einiges von der unerträglichen Schwere, die dieser Thematik inhärent ist, ohne jedoch ihre bittere Realität aus den Augen zu verlieren. Denn ihrer sind sich alle bewusst. “Barfuß durch Hiroshima 2″ bringt seinen barfuß_durch_hiroshima_2_coverVorgänger zu einem stimmigen Abschluss und seine an und für sich sehr rührselig-kitschige Inszenierung bleibt nicht ohne Wirkung auf den Rezipienten und hinterlässt diesen doch mit einem tröstlichen, hoffnungsvollen Gefühl. Und einmal mehr sind beide Filme ein großartiger Beweis für die emotionale Kraft, die in Trickfilmen stecken kann. Sehenswert.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Hadashi no Gen 2 Land: Japan Jahr: 1986 Regie: Toshio Hirata, Akio Sakai Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★★☆☆☆ 

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