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Barfly

Dienstag, 20. Oktober 2009 · Autor: bdm

barfly_sceneDer notorisch abgebrannte Suffbruder Henry Chinaski (Mickey Rourke) hängt jeden Abend an einem anderen Flaschenhals, lässt keine Prügelei aus, versucht sich zuweilen als Dichter und treibt ansonsten völlig ziellos durch`s Leben. Die Trinkerin Wanda (Faye Dunaway) verfolgt eine ganze ähnliche Philosophie und wird bald die Frau an seiner Seite. Zumindest was seine finanzielle Situation angeht, ist für Henry Land in Sicht: eine Verlegerin ist auf seine derbe Hinterhofpoesie aufmerksam geworden und bereit, gutes Geld dafür zu zahlen. So wie „Smoke“ eine Liebeserklärung an den Tabakladen an der Ecke ist, so ist Barbet Schroeders „Barfly“ eine wahre Hymne auf den Mikrokosmos der Prekariatskneipe. Das Drehbuch stammt von Charles Bukowski, einem ausgewiesenen Fachmann also, und mit Mickey Rourke torkelt hier ein ausdrucksstarker Jungmime durch die Spelunken, dem damals von vielen völlig zurecht eine große Zukunft vorhergesagt wurde. Als Milieustudie funktioniert der Film ganz gut, aber dieser Ansatz hat auch seine Schwächen: einen Plot, der diese Bezeichnung verdient hat, sucht man hier beispielsweise vergeblich. barfly_coverUnd ganz ehrlich: wenn der unrasierte Schluckspecht erst einmal ein paar Dutzend Gläser gekippt hat, dann schleicht sich irgendwann auch ein wenig Langeweile ein. Das Spiel der Hauptdarsteller bleibt zwar unantastbar, doch ausgerechnet die Dialoge erweisen sich als Schwachpunkt von „Barfly“. Was das angeht, ist man mit dem lakonischen schwarzen Humor aus „Factotum“ besser bedient.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Barfly Land: USA Jahr: 1987 Regie: Barbet Schroeder Darsteller: Mickey Rourke, Faye Dunaway Frank Stallone Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

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