Bad Guy
Komisches widerfährt der Kunststudentin Sun-hwa, als sie friedvoll und unbekümmert auf einer Parkbank das Eintreffen ihres Freundes erwartet. Ein Wildfremder beäugt und küsst sie schließlich ohne Vorwarnung ausgiebig. Dafür gibt es natürlich gleich Ärger mit dem eingetroffenen Freund, der, unterstützt von einigen Soldaten, die zufällig in der Nähe sind, eine Entschuldigung verlangt und dieser Forderung auch entsprechend Nachdruck verleiht. Der gescholtene, sprechfaule Fremde sinnt von nun an auf eine Rache, die ihm eigentlich nicht zusteht, und zwingt die gute Frau trickreich und aus reiner Bosheit in die Prostitution. So weit, so gut. Doch was wäre ein Film ohne eine überraschende Wendung in der Handlung? Der Fremde ist nämlich, so stellt sich heraus, unglücklich in sein Opfer verliebt – und das, obwohl er es zuvor noch nie gesehen hat! Romantischerweise verliebt sich über Umwege schließlich auch die Studentin. Realitätsnähe geht definitiv anders, jedenfalls sind hier die Fantasie-Gäule ordentlich mit Regisseur Kim Ki-Duk durchgegangen. Nun kann so eine Handlung, so unrealistisch sie auch sein mag, im Kern ja dennoch unterhaltsam sein. Das eigentliche Übel ist jedoch, dass der Film auch sonst in etwa so packend ist wie der Griff eines betäubten Klammeraffen. So dumpelt das Leinwandgebräu fröhlich langweilig vor sich hin und lässt einen ratlosen Zuschauer zurück.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Nabbeun namja Land: Südkorea Jahr: 2001 Regie: Kim Ki-Duk Darsteller: Cho Jae-hyun, Seon Won, Kim Yoon-tae Weitere Infos: IMDB, Amazon
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