Bad Boy Bubby
Wie ein wildes Tier haust Bubby (Nicholas Hope) in einem schäbigen, heruntergekommenen Kellerloch: eingesperrt, ohne Hoffnung jemals hier herauszukommen. Ab und an bekommt der 35-jährige Besuch von seiner Mutter, die ihn mit dem Nötigsten versorgt und sich auch nicht zu schade dafür ist, mit dem Zurückgebliebenen, der weder sinnvoll sprechen noch klar denken kann, ins Bett zu steigen. Doch dann erscheint eines Tages der lang verschollene Vater und Bubby gelingt die Flucht aus dem Gefängnis, als er seine volltrunkenen Eltern liebevoll in Frischhaltefolie einwickelt und sie so dem qualvollen Erstickungstod hingibt. Doch die Welt da draußen hat für einen solchen Sonderling wenig zu bieten und so weiß Bubby zunächst kaum etwas mit seiner Freiheit anzufangen. Diesen Film von Rolf de Heer splittet man am besten in zwei Hälften: eine gute und eine sehr viel schwächere, um nicht zu sagen schlechte. Zu Beginn bekommt man genau das vorgesetzt, was man sich von einem harten Drama aus den 90er Jahren wünscht. Gute Ideen, die den Wahnsinn und das Tier Mensch glänzend porträtieren, und eine Stimmung, die keine Wünsche offen lässt. Bei Verlassen des Kellers scheinen de Heer vielleicht nicht die Ideen abhanden gekommen zu sein, aber doch ein ganzes Stück der ungefilterten Härte. Wie man einen Film nach einem solchen Beginn als eine letztlich doch recht klassische “from zero to hero”-Geschichte in den Sand setzen kann, das lässt sich einfach nicht verstehen. “Bad Boy Bubby” lockt mit interessanten Ideen, bleibt letzten Endes aber sehr weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Bad Boy Hubby Land: Australien, Italien Jahr: Regie: Rolf de Heer Darsteller: Nicholas Hope, Claire Benito, Ralph Cotterill Weitere Infos: IMDB, Amazon
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