Ausweitung der Kampfzone
In “Ausweitung der Kampfzone”, einer Verfilmung des gleichnamigen Romans von “Skandalautor” Michel Houellebecq, erzählt Philippe Harel die Geschichte eines namenlosen EDV-Spezialisten, der im Räderwerk der modernen Leistungsgesellschaft aufgerieben wird. Ein Anti-Held: hässlich, langweilig, sexuell frustriert, angewidert vom Leben und sich selbst. Als er mit dem verhassten Kollegen Tisserand auf eine Seminarreise in die Provinz abgeordert wird, verschärft sich die Krise. Zuletzt versucht der kettenrauchende Informatiker seinen nicht minder unglücklichen Mitreisenden gar zu einem Mord anzustiften. Ein schwieriger, phasenweise ziemlich zäher Film. Die Botschaft von der Durchökonomisierung sämtlicher Lebensbereiche bis hin zur Sexualität ist schnell verstanden, allerdings hält sich das Mitleid mit den Verlierern dieses harschen Dauerwettbewerbs sehr in Grenzen. Sicher, die Farblosigkeit der öden Charaktere wird gewollt sein, doch gerade von so einem zynischen Nihilisten als zentraler Figur (dargestellt von Harel selbst) hätte man sich mehr Biss, mehr Tiefe gewünscht. Auch dramaturgisch bleibt vieles auf der Strecke. Was nach Erscheinen des Buches noch hitzig diskutiert wurde (die Aufforderung zum Sexualmord) verpufft im Film einfach, ohne auch nur ansatzweise die gewünschte Schockwirkung zu zeigen. Stattdessen: Penetrationsszenen in Großaufnahme. Das ist ein bisschen wenig.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Extension du domaine de la lutte Land: Frankreich Jahr: 1999 Regie: Philippe Harel Darsteller: Philippe Harel, José Garcia, Catherine Mouchet Weitere Infos: IMDB, Amazon
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