Augen ohne Gesicht
Dieser französisch-italienische Klassiker, der in Deutschland ursprünglich unter dem Titel “Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff” erschien, dürfte einer der ersten Filme sein, in denen expliziter Körperhorror zu sehen ist. Um das unfallversehrte Gesicht seiner Tochter wiederherzustellen, geht der Chirurg Rasanoff im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Tief im Keller seiner üppigen Villa landen zahlreiche entführte Mädchen auf dem Operationstisch und bekommen bei lebendigem Leibe das Gesicht vom Kopf geschnitten. Die Polizei kommt ihm auf die Schliche und setzt einen Lockvogel auf ihn an, doch erst als seine vorerst ahnungslose Tochter hinter die Untaten ihres Vaters kommt, kann dem skrupellosen Arzt das Handwerk gelegt werden. Man sollte den Film unbedingt in der ungekürzten Originalfassung ansehen, für den deutschen Markt wurden wieder einmal fast alle blutigen Szenen rigoros geschnitten. Auch sonst ist “Augen ohne Gesicht” ein schöner kleiner Old-School-Horrorfilm, in dem viele Motive auftauchen, die aus der Kinolandschaft mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind. Leider büsst der Streifen durch den unauffälligen Score und die sehr konventionelle Kameraführung viel von seinem Flair ein. Das großartig inszenierte, symbolkräftige Finale allein reicht leider nicht, um “Augen ohne Gesicht” auf eine Stufe mit den ganz großen Vertretern des Genres zu heben.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Les yeux sans visage Land: Frankreich, Italien Jahr: 1960 Regie: Georges Franju Darsteller: Pierre Brasseur, Alida Valli, Juliette Mayniel Weitere Infos: IMDB, Amazon
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