Auf den Straßen von L.A.
“Auf den Straßen von L.A.” gehört zu einer kleinen Welle von Ghettofilmen, die Anfang der 90er verstärkt Aufmerksamkeit auf das afro-amerikanische Kino ziehen konnten. Während sich in “Menace II Society”, “Juice” oder “Boyz In The Hood” alles um Jugendgangs dreht, versucht diese TV-Produktion die Wurzel genau dieses Problems zu beleuchten: die Abwesenheit der Väter. Die Handlung ist simpel: Vater und Sohn treffen sich nach 15 Jahren erstmals hinter Gittern wieder, kommen beide auf Bewährung frei und sind in den rauen Straßen von Los Angeles fortan auf Gedeih und Verderben aufeinander angewiesen. Der zuweilen etwas ungelenk inszenierte Streifen präsentiert sich als Ghettomärchen: mit einem wohlmeinenden Sozialarbeiter, einer sexy Autoverkäuferin, die nichts lieber tut, als zweite Chancen zu gewähren und natürlich der finalen Läuterung der Delinquenten, von denen sich dann auch gleich einer für den anderen in die Kugel werfen darf. Louis Gossett Jr.’s Charisma trägt die Story über weite Strecken, kann über die teils arg untalentierte Restbesetzung und den miesen Score aber auch nicht vollends hinwegtäuschen. Unter dem Strich ein gut gemeintes, ein bißchen zu moralinsaures Randgruppendrama: filmisch unter ferner liefen einzuordnen, dafür mit dem Herz am rechten Fleck.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Father & Son: Dangerous Relations Land: USA Jahr: 1993 Regie: Georg Stanford Brown Darsteller: Louis Gossett Jr., Blair Underwood, Rae Dawn Chong Weitere Infos: IMDB, Amazon
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