Attentat auf Richard Nixon
Man hat dem kleinen, unscheinbaren Verkäufer Sam Bicke (Sean Penn) nicht ansehen können, dass er nichts Geringeres vor hatte, als einen Anschlag auf den Präsidenten zu verüben. Diesen Fall gab es wirklich, wenngleich nur die Eckdaten einwandfrei überliefert sein dürften. Was den großen Rest dazwischen angeht, darf Hollywood wieder dazu dichten und erfinden, dass es nur so kracht. Da gibt es etwa die Scheidungsstreitereien mit Noch-Ehefrau Marie (Naomi Watts) und die Jobs, die Bicke verliert, weil er den Betrug am Kunden nicht verkraften kann. Dazu kommt, und das dürfte für die Tat noch viel entscheidender gewesen sein, dass Sam alles andere als ein ausgeglichener Zeitgenosse ist, der im Grunde einmal richtig therapiert werden sollte. Den angestauten Frust projiziert er auf Nixon – und der Film begleitet ihn während den entscheidenden letzten zwei Wochen. Diese zwiegespaltene, unsichere Figur verkörpert Sean Penn außerordentlich gut und trägt damit maßgeblich dazu bei, dass der Film ein so gutes Echo gefunden hat. Leider macht Regisseur Niels Mueller insgesamt zu wenig aus dem einmaligen Stoff und nutzt die Möglichkeiten, die der durch fehlende Fakten entstandene Freiraum eröffnet, nur teilweise. So verkommt “Attentat auf Richard Nixon” phasenweise zu einem sehr durchschnittlichen amerikanischen Drama, bei dem es um alles und nichts gehen könnte.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Assassination of Richard Nixon Land: USA, Mexiko Jahr: 2004 Regie: Niels Mueller Darsteller: Sean Penn, Naomi Watts, Don Cheadle Weitere Infos: IMDB, Amazon
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