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Asphalt-Cowboy

Donnerstag, 16. Mai 2013 · Autor: Mr. J.

asphalt_cowboy_sceneMit einer “Tasche” voller Selbstbewusstsein und Tatendrang macht sich Joe Buck (John Voight) auf nach New York, um dort sein Glück zu machen. Das kleine texanische Nest, aus dem er stammt, hatte ihm wenig zu bieten. Als lausiger Tellerwäscher hat er hier ein paar ganz müde Dollars gemacht. Aufstiegschancen = Null und die Zukunftsaussichten werden diesen Nullpunkt mit Leichtigkeit in den Minusbereich hinein unterschreiten. Kurz gesagt, Joe muss weg von hier. Weg von seinem Job. Weg von albtraumhaften Erinnerungen, die ihn immer wieder heimsuchen. In New York ist Großes geplant. Seinen Körper will Joe anbieten und reiche, einsame Frauen sollen voll befriedigt ihre Geldsäckel zücken – so der fast schon kindlich-naive Plan unseres Helden in Cowboy-Kluft. Nur, New York hat nicht auf diesen Glücksritter gewartet. Kein roter Teppich und kein Empfangskomitee warten. Aber die Stadt ist groß. Es gibt verschiedene Menschen. Reiche und arm. Jung und alt. Und dann gibt es noch die “Rizzos” (Dustin Hoffman). Kleine, verschlagene Typen, die nichts können als zu überleben – und das mit allen Mitteln. Wie es der Zufall so will, gerät Joe an Rizzo und gemeinsam versuchen sie dem Leben ein bisschen Geld und Sinn abzugewinnen. Der Film von John Schlesinger beginnt eigentlich wie das fast schon zur Legende gewordene “Vom Tellerwäscher zum Millionär”-Märchen. Der entscheidende Unterschied beginnt ab dem Moment, in dem Joe das Geld ausgeht und somit der Traum ins Wanken gerät. Schlesinger bedient keine New York-Klischees. In seiner Welt ist alles kalt, schmutzig und wenig einladend – zumindest dann, wenn man über keinerlei finanzielle Mittel verfügt. Er bleibt aber nicht nur bei einer Momentaufnahme stehen sondern lässt immer wieder sehr gekonnt abgefilmte, allerdings gar nicht weiter erklärte Erinnerungssequenzen in den Film mit einfließen. Dies gibt dem Drama die nötige Vielschichtigkeit. asphalt_cowboy_coverJohn Schlesinger gelingt 1969 ein beeindruckendes Sozialdrama, das mit allen Wasser gewaschen ist und kaum Kritikpunkte zulässt. Die Welt, in die der Regisseur den Zuschauer entführt, bietet wenige Lichtblicke. Entweder man hat Glück oder eben keins. Wohl dem, der welches hat.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Midnight Cowboy Land: USA Jahr: 1969 Regie: John Schlesinger Darsteller: Dustin Hoffman, Jon Voight, Sylvia Miles Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★★★½☆ 

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Leser: 5.0/10 (1 Bewertung eingegangen)
Asphalt-Cowboy, 5.0 out of 10 based on 1 rating

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