Arn der Kreuzritter
Jungritter Arn hat in den Wirren der Kreuzzüge alle Hände voll zu tun – und dann verschwindet zu allem Überfluss auch noch die Geliebte unseres Helden hinter dicken Klostermauern. Bis die Trennung erst einmal vollzogen ist, müssen noch massenhaft schmachtende Blicke, manch Kichern und Necken sowie die ein oder andere makellose Zahnreihe gen Kamera gerichtet werden. Es ist doch immer wieder von ganz eigener Faszination, wie das Schicksal immer die Schönsten der Schönen in seiner ganzen Unerbittlichkeit heimsucht. Zugegeben, in eine hässliche Bauernvisage hätte man auch keine zwei Stunden schauen wollen, aber ein bisschen mehr Authentizität wäre doch angebracht gewesen. All das könnte man verschmerzen – wenn Regisseur Peter Flinth nicht auch noch versuchen würde, seinen Zuschauern diese unsagbar alberne Geschichtsklitterei um Arn und Saladin zu verklickern. Ein Tempelritter trifft sich Aug in Aug mit seinem ärgsten Feind: klar, dass da spontan über Achtung, Ehre und gegenseitigen Respekt philosophiert wird – ach, sind wir im Grunde nicht alle nur Menschen? Dieser Schuss aus gutmenschlicher Pistole geht auf jeden Fall nach hinten los – es passt ins Bild, dass man auch die Schlachtszenen weitgehend ausblendet. Den Geschmack des schwedischen Kinopublikums (Zuschauerzahlen im Millionenbereich) scheint der Streifen dennoch getroffen zu haben. In das Jubelgeheul kann ich allerdings nur bedingt einstimmen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Arn – Tempelridderen Land: UK, Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Deutschland Jahr: 2007 Regie: Peter Flinth Darsteller: Joakim Natterqvist, Sofia Helin, Stellan Skarsgård Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Kommentar zu diesem Beitrag
Kommentare abonnieren