Anderland

Ohne dass er richtig weiß, weswegen und warum, gerät Andreas (Trond Fausa Aurvaag) in eine perfekte, namenlose Stadt. Alles ist schön sauber. Keiner stellt dumme Fragen. Alles strebt zielgerichtet nach … ja, wonach eigentlich? Da wird im Büro stundenlang über die richtige Art der Wohnungseinrichtung philosophiert, Abendgesellschaften verlieren sich in oberflächlicher Konversation, routiniert und mechanisch geht man den ehelichen Pflichten nach. Alles ist Oberfläche, alles bleibt Oberfläche. Allmählich beginnt diese kalte, abweisende, unverbindliche Umgebung Andreas merklich auf die Nerven zu gehen, was ihn zu drastischen Mitteln greifen lässt. Er versucht sich umzubringen. Zu dumm, dass er selbst dadurch keinen Ausweg aus der Misere findet. Der norwegische Regisseur Jens Lien zeichnet das herrliche Bild einer scheinbar perfekten Gesellschaft, wie sie sich wohl nicht wenige wünschen würden. Dabei nimmt der schwarze Humor eine nicht geringe Stellung ein, was die Absurdität der handelnden Personen noch zusätzlich unterstreicht. “Anderland” wirft einige interessante Fragen auf, ohne jedoch moralisch korrekte Lösungen zu präsentieren. Vielmehr fühlt man sich hier genauso alleingelassen wie Andreas, der sich ganz auf sich alleine gestellt durch diese gelungene Satire schlägt.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Den brysomme mannen Land: Norwegen, Island Jahr: 2006 Regie: Jens Lien Darsteller: Trond Fausa Aurvaag, Petronella Barker, Per Schaaning Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
 

Genre: Drama, Satire
Tags: Jens Lien, Trond Fausa Aurvaag

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