Amarcord
“Amarcord” dürfte einer der persönlichsten Filme Federico Fellinis sein. Hier konzentriert er sich voll auf die Verarbeitung eigener Kindheitserinnerungen, natürlich immer in altbekannter fellinesker Art. Da kann die Tabakverkäuferin dann schon einmal eine Oberweite haben, die den Knaben wortwörtlich die Sinne raubt. Einzelne Erinnerungen werden lose, aber sinnig aneinandergereiht, so dass sich am Ende dann alles zu einem großen bewundernswerten Ganzen fügt. Als Bühne, bzw. als Vorlage für die Studiobauten, dient dem Regisseur sein Heimatort Rimini, der in den 30er Jahren im Gegensatz zu heute noch einiges an Charme zu bieten hatte und alle Merkmale einer typisch italienischen Stadt trägt. Fellini zeichnet zwar feine und verschrobene Charakter, doch er überzeichnet sie nicht, so wie man es aus Werken wie “Satyricon” oder “Casanova” kennt. Und doch sind es gerade diese Momente des Grotesken, die Fellinis Filme aus- und vor allem zu etwas Besonderem machen.
Wenngleich seine Handschrift natürlich auch in “Amarcord” deutlich zu erkennen ist, fehlen hier doch die ganz großen, einmaligen Szenen. Was aber nicht heißen soll, dass man hier nicht ein weiteres Meisterwerk dieser in keine Schublade passenden Regiegröße zu sehen bekommt. 1974 konnte Fellini mit “Amarcord” sogar seinen dritten Oscar für den besten fremdsprachigen Film einheimsen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Amarcord Land: Italien, Frankreich Jahr: 1973 Regie: Frederico Fellini Darsteller: Bruno Zanin, Pupella Maggio, Armando Brancia Weitere Infos: IMDB, Amazon
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