Alexander Newski
Ein Krieg zieht herauf. Die heilige vaterländische Erde ist bedroht und soll gar von fremdländischen Stiefeln beschmutzt werden. Eilt euch, ihr Freiwilligen, ihr Würdigen zu sterben für das geliebte Land der Ahnen. In Zeiten der Not und Uneinigkeit ist es Einzelnen bestimmt, aufzustehen um Verantwortung zu übernehmen, den heimischen Hof zu verlassen, um Pflugscharre und Fischernetz gegen das Schwert zu tauschen. Einer dieser strahlenden Halbgötter, der in geflissentlicher Pflichterfüllung seinen Mann stehen will, ist Alexander Newski. Ihm obliegt es, die Nation gegen die heranrückenden und grausamen deutschen Templer zu verteidigen. Der Stoff des russischen Nationalhelden Alexander Newski – und dabei spielt es absolut keine Rolle, das dieser schon im 13. Jahrhundert gelebt hat – ist geradezu dazu prädestiniert dafür, zu Propagandazwecken missbraucht zu werden. Und ein Propagandafilm par excellence ist dieser in der Sowjetunion des Jahres 1938 entstandene Film von Sergej M. Eisenstein. Was kann einem ein solches Werk sagen? Historische Korrektheit, ein differenziertes Bild der beiden Streitparteien ist wohl kaum zu erwarten. Den Plot kann man somit getrost vergessen und von der dumpfen Botschaft dürfte sich heutzutage wohl keiner mehr beeinflussen lassen – aber wer weiß. Somit muss der Fokus mehr auf die technischen Fähigkeiten und Finessen gerichtet werden, die Eisenstein hier wie schon in “Panzerkreuzer Potemkin” wieder gekonnt vorführt. Zwei Dinge kann er nämlich: Szenenbild und passende Musikuntermalung. Kurz gesagt: um Propagandakost zu machen, reicht es. Für den “normalen” Cineasten, der nicht auf der Suche nach neuen Argumenten gegen den Feind ist, stellen Filme von dieser Machart häufig keine leichte Kost dar. So auch in diesem Fall.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Aleksandr Nevskiy Land: Sowjetunion Jahr: 1938 Regie: Sergei M. Eisenstein Darsteller: Nikolai Cherkasov, Nikolai Okhlopkov, Andrei Abrikosov Weitere Infos: IMDB, Amazon
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