Agnes und seine Brüder
Drei völlig verschiedene Brüder schlagen sich mit mehr oder schwerwiegenden Problemen herum, das große Ziel, endlich glücklich zu sein, immer fest im Blick. Doch das ist ein alles andere als leichtes Unterfangen. Hans-Jörg (Moritz Bleibtreu), ein sexsüchtiger Bibliothekar, hat es schwer, einen Treffer bei Frauen zu landen. Das bereitet Werner (Herbert Knaup) dagegen überhaupt keine Sorgen. Er ist verheiratet und hat Kinder – doch glücklich ist er eben auch nicht. Agnes (Martin Weiss) hingegen hat die sogenannte A-Karte gezogen, da er nicht so recht weiß, was er jetzt eigentlich ist. Schwul, bi-sexuell, Frau, Mann – whatever. Es ist wahrlich ein Elend, wie penetrant dieser Gutmenschenfilm von Oskar Roehler (”Der alte Affe Angst”, “Elementarteilchen”) auf das ausgeschriebene Ziel zusteuert, ohne dabei auf großen Realismus oder glaubhafte Charaktere zu setzen. Hauptsache, am Ende sind alle glücklich und zufrieden. Und damit ist dann alles gut? Anscheinend schon. Probleme lösen sich hier ab einem bestimmten Zeitpunkt einfach in Luft auf, als hätte es sie nie gegeben. Was dem Film sicherlich am meisten schadet, ist seine lieblos zusammengewürfelte Story, die einem Mosaikbild gleicht, in dem kein Stein an der richtigen Stelle liegt. Das Ergebnis ist ein verzerrtes, unanschauliches Gesamtbild – gelungene Einzelszenen hin oder her.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Agnes und seine Brüder Land: Deutschland Jahr: 2004 Regie: Oskar Roehler Darsteller: Moritz Bleibtreu, Martin Weiß, Herbert Knaup, Katja Riemann, Tom Schilling Weitere Infos: IMDB, Amazon
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