Accattone
In seinem Erstlingswerk macht sich Pasolini in die archaisch wirkenden Armenviertel der Weltstadt Rom auf. Als Fallbeispiel dient ihm hierbei der Taugenichts Accattone, der sich sein Leben mit Müßiggang und ein bisschen Zuhälterei vertreibt. Ein Leichtes ist es zur damaligen Zeit sicherlich nicht, gute Arbeit zu bekommen, von der man sich und seine Familie versorgen kann: die Alternativen zu einem kriminellen Leben sind rar gesät, der soziale Absturz vorprogrammiert. Gegen diesen Absturz im Absturz ist auch Accattone nicht gefeit, so dass er das ein oder andere Mal mit der nicht sonderlich durchschlagskräftigen Polizei in Kontakt kommt. Der titelgebende Jungspund bietet wenig Fläche für die Sympathien des Publikums. Was vom Regisseur durchaus gewollt ist: auf die Heldenallüren irgendwelcher kleiner Leute, die dem Leben trotz einer Existenz in Schmutz und Elend noch möglichst viel Positives abgewinnen, wartet man in diesem trotz kleinerer Schwächen gelungenen Werk vergeblich. Ganz im Gegenteil wird der unaufhaltsame Sog gezeigt, der unseren Antihelden bis zum unabwendbaren Ende stetig nach unten zieht. Mit dieser drastischen, wenig erbaulichen Darstellung verärgerte Pasolini in Rom so manchen Politiker, was dem Film seinerzeit sogar ein Verbot einbrachte.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Accattone Land: Italien Jahr: 1961 Regie: Pier Paolo Pasolini Darsteller: Franco Citti Weitere Infos: IMDB, Amazon
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