Aballay – Der Mann ohne Angst
Zieht man die schönen Landschaftsaufnahmen der südamerikanischen Pampa einmal ab, ist “Aballay”, Argentiniens Oscar-Kandidat des Jahres 2012, ein allenfalls leidlich inspirierter Neo-Western. Die etwas formelhafte Schuld-und-Sühne-Geschichte trägt sicher ihren Teil dazu bei. In ruhigem, gemächlichem Tempo erzählt, setzt die Handlung ganz klassisch mit dem Überfall auf einen Goldtransport ein. Hilfos muss der junge Julián (Nazareno Casero) mitansehen, wie sein Vater von den Banditen getötet wird. Zehn Jahre später zieht er als Rächer durch die Lande und arbeitet eine Liste mit selbstgemalten Phantombildern ab: das unschuldige Kind ist zum Mörder geworden. Ganz oben auf der Agenda steht Räuberhauptmann “Aballay” (Pablo Cedrón), der seinem Vater einst das Messer durch die Kehle zog. Dieser ist in der Zwischenzeit allerdings bei seiner Bande in Ungnade gefallen und hat sich – von Schuldgefühlen geqält – in die Einsamkeit der Wildnis zurückgezogen. Als eine Art moderner Säulenheiliger, der seit Jahren den Rücken seines Pferdes nicht mehr verlassen hat, wird er vom einfachen Volk als “El Pobre” verehrt und sogar angebetet. Über einige Umwege steuert letztlich natürlich alles auf die finale Konfrontation zwischen Rächer und Volksheiligem zu und “Abbalay” wäre vermutlich ein besserer Film geworden, wenn man die mystischen Elemente noch mehr betont hätte. Stattdessen: Underacting beim schwachen Hauptdarsteller und 
Overacting in den Nebenrollen, ein bißchen Liebesgeschichte hier und harte, aber ziemlich stümperhaft inszenierte Actionszenen da. Am Ende also doch mehr ein Westernversuch als alles andere – und ganz bestimmt kein Film, der es verdient hat, bei den Oscars eingereicht zu werden.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Aballay, el hombre sin miedo Land: Argentinien, Spanien Jahr: 2010 Regie: Fernando Spiner Darsteller: Pablo Cedrón, Nazareno Casero, Claudio Rissi Weitere Infos: IMDB, Amazon
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