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A Field in England

Freitag, 13. Februar 2015 · Autor: Mr. J.

a_field_in_england_sceneWieder einmal werden die Schwerter gekreuzt, die Büchsen ge- und in Richtung feindlicher Schädel sogleich wieder entladen. Bürger kämpfen gegen Bürger und das mitten in England. Nahe eines Feldes. Auf dem nichts ist, außer viel Gras, der ein oder andere Baum – und vier Hansel, die aus verschiedensten Gründen vor dem nahen Schlachtgetümmel getürmt sind. Warum? Das spielt keine Rolle. Es spielt auch keine Rolle, was sie auf diesem Feld machen, auf dem die ganze Handlung spielt. Und es spielt abermals keine Rolle, dass der Film von Ben Wheatley (”Kill List”, “Sightseers”) eine extremst kleine, um nicht zu sagen gar keine Handlung hat. Muss er denn überhaupt eine haben? Oder reichen aneinander geheftete Szenen, die mal mehr, mal weniger lustig, traurig, fröhlich, doof et cetera sind? Die Lösung wird wohl sein, und das machen die Protagonisten von “A Field in England” zuhauf, einfach Pilze zu essen, die eine psychedelische Wirkung hervorrufen. Und das nicht zu knapp. In diesem Zustand, möglicherweise hat sich auch Regisseur Wheatley, beim Dreh in ähnlichen Sphären befunden, wird wohl alles hier Gezeigte Sinn ergeben. Aber gehen wir einen kleinen Schritt zurück, bevor die ganze Nascherei der eukaryotischen Lebewesen beginnt und der Streifen völlig abdreht. Kurz gesagt bewegen sich die Vier immer weiter vom Schlachtfeld weg, auf der Suche nach einer Schenke, die sich am anderen Ende des Feldes befinden soll. Soll… irgendwo da halt. Gleichzeitig hat aber auch einer der Recken den Auftrag, eine bestimmte Person zu finden, die sich genau hier, zwischen dem Gras, den Bäumen… und ja, ihr wisst schon, befinden soll. Es wird amtlich viel Unfug geredet, der aber nicht einmal unlustig ist, aber letztes Endes immer sinnloses Gerede bleibt. Genauso wie eigentlich jedwedes Handeln der Personen sinnlos ist. Da wird später dann sinnlos nach einem Schatz gegraben und weiter sinnloses Zeug geredet. Okay, sagt man sich da. Was haben Sie, Regisseur Ben Wheatley, sich hier also gedacht? Möglicherweise dies: lass uns die totale Inhaltsleere in nahezu perfekt komponierten Schwarzweißbildern darstellen. Denn wie das alles dargestellt wird, wie mit Schärfen, Unschärfen, Slow-Motions, Close-Ups und so fort gespielt wird, das ist absolut oberste Liga. Soll heißen, die Bilder müssen absolut keinen Vergleich scheuen. Wenn dieser Filmemacher jetzt noch das schafft, was ihm in seinem anderen Filmen bislang leider auch noch nicht gelungen ist, a_field_in_england_covernämlich diese überzeugenden Bildern und an sich interessanten Storyansätze in eine sinnige Form zu bekommen… dann werden wir es in Zukunft mit einem richtig guten Regisseur zu tun haben. Also, gib Gas, Ben Wheatley. Du schaffst das.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: A Field in England Land: UK Jahr: 2013 Regie: Ben Wheatley Darsteller: Julian Barratt, Peter Ferdinando, Richard Glover Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

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Leser: 8.0/10 (1 Bewertung eingegangen)
A Field in England, 8.0 out of 10 based on 1 rating

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