criticscritic hat geschrieben:zu den oscars an sich: da wird nichts nach irgendwelchen kriterien ausgewählt, sondern die "academy" wählt halt ihre favoriten. soweit ich das mitbekommen habe, sind also mehrere 100 leute daran beteiligt...
klar ist natürlich, dass die oscars aus 90% show bestehen, aber als kein stück aussagekräftig würd ich das ganze dann auch nicht bezeichnen. vor allem bei best movie gehen ja die meinungen oft weit auseinander... im bereich haupt- und nebendarsteller/innen gibts aber oft verdiente gewinner find ich (womit ich nicht sagen will, dass es auch da den ein oder anderen besonderen fall gibt...)
Ja schön, aber die Jury muss ihre Wahl ja auch nach irgendwelchen Kriterien treffen. Ich denke mal eines der Hauptkriterien ist die politische Relevanz, also: ob es einen gewissen "Mut" (

) erfordert hat, die Rolle zu spielen, Crazy Legz hat das ja schon erwähnt. Mein Paradebeispiel dafür ist "Brokeback Mountain", bei dem es doch sehr zu bezweifeln ist, ob er bei einer konventionellen Geschlechterkonstellation auch drei Oscars bekommen hätte (einen davon bezeichnenderweise für das beste adaptierte Drehbuch). Man stelle sich vor: Mann und Frau reiten durch's Gelände, schlagen ein Zelt auf, spielen einmal das Rein-Raus-Spiel und haben dann Probleme ihre Liebe mit den familiären/gesellschaftlichen Umständen unter einen Hut zu bringen. Ein paar schwülstige Streicher drunter und fertig, mehr ist es rein filmisch ja nicht. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass nicht unbedingt die künstlerische Qualität ausgezeichnet wird sondern eben auch, wie und und ob der Film in gesellschaftlichen Fragen Stellung bezieht.
Buzz Killington hat geschrieben:Heath Ledger hat das einfach nur geil gespielt, scheiß drauf ob der tot ist oder nicht, der Junge hat dafür einmal genau die richtige Stimme gehabt, leicht britischer Akzent, und er hat so eine schwierige, vielleicht den am besten konstruierten und bösesten Superschurken gespielt den es in der Comicwelt gibt, einen grandiosen, melancholischen, sarkastischen absoluten Psychopathen, das ist keine Rolle die einfach so jeder spielen kann, ich erinnere da an Jack Nicholson in einem älteren Batman Film.
Das ist eine sehr starke Schauspielerische Leistung gewesen und nur weil der verhasste Mainstream das auch so sieht, ist es nicht falsch.
Das hat überhaupt nichts damit zu tun, ob das Mainstreamfilm ist oder nicht. Fand die Figur des Jokers ja auch sehr gut gelungen, aber das war nun mal die Rolle. Andere hätten sie genauso ausfüllen können, es erfordert keine große schauspielerische Anstrengung wechselweise hyänenartig zu lachen und böse zu gucken. Schwierig würde ich das nicht unbedingt nennen, weil die gezeigten Emotionen sich nun mal an einer Hand abzählen lassen. Trotzdem halte auch ich ihn für den besten Bösewicht den ich bisher in einer Comicverfilmung gesehen habe. Wirklich schlimm fand ich in den letzten beiden Batman-Streifen eigentlich nur Gary Oldman - der machte so einen lethargischen Eindruck, jede Szene mit ihm war eine Qual...
