Mr.J. hat geschrieben:cover hin oder her.als heston fan für mich wohl ein pflichtkauf
Gewisse stilistische und inhaltliche Anleihen bei "Sin City" und "Natural Born Killers" sind unverkennbar, wenn der aus dem Dunstkreis des dänischen Guerilla-Actionfilmers Shaky Gonzales stammende Shaun Rhana in Personalunion als Regisseur, Produzent, Autor, Cutter, Kameramann und Filmmusikkomponist dem Tarantino-Rodriguez-Komplex seine Ehrerbietung erweist und dafür sogar den einen oder anderen international bekannten Namen verpflichten konnte (Vernon Wells, Eric Roberts, Merete van Kamp). Gradliniger Low-Budget-Gewaltrausch für die zuständige Fankurve.
Story: Gothic und Lolita…die Mode reflektiert ihren dunklen und kindisch psychischen Zustand. Als Yuki eines Tages mit ansehen muss, wie ihre Mutter von einer skrupellosen Gang getötet wird, schwört sie sich Rache. Bewaffnet mit einem verwandelbaren Regenschirm macht sie sich auf einen blutigen Rachefeldzug, um den Bösewichten den Gar auszumachen.
Nach einem Vierteljahrhundert Krieg zwischen Russland und Finnland herrscht im frühen 16. Jahrhundert endlich Frieden, und eine vierköpfige Kommission aus Russen und Finnen marschiert durch die Provinz, um den frisch beschlossenen Grenzverlauf zu markieren. Die Brüder Knut und Erik, Vertreter Skandinaviens, haben Sorgen. Der eine fürchtet den Frieden, den anderen plagt das schlechte Gewissen wegen des letzten Kriegsverbrechens. Da trifft man auf ein Dorf im Sumpf, das auf keiner Karte verzeichnet ist. Dort steht eine Sauna, in der sich angeblich Sünden wegwaschen lassen.
Düsterer Horrorfilm in mittelalterlichen Ambiente, eine weitere finnische Auseinandersetzungen mit der kriegerischen Vergangenheit zwischen Finnen und Russen, diesmal mit den Zutaten des fantastischen Kinos in beklemmend dreckfarbene, nasskalte Hinterwaldszenerie gesetzt. Wie die Protagonisten ist auch der Zuschauer sich selten sicher, ob der Horror nicht doch nur ein Manifestation der omnipräsenten Kriegsneurosen ist. Blut- und schlammverkrusteter, metapherngeschwängerter Bastard aus Spuk, Kriegsdrama und Historienabenteuer, hervorragend gespielt und mit viel Gefühl für Stimmungen angerichtet.
Der deutsche Titel führt ein wenig in die Irre, denn in diesem gut gespielten, bedingt glaubwürdig gedichteten italienischen Gangsterthriller es mitnichten um die Mafia oder die Camorra. Stattdessen wird der Zuschauer Zeuge einer Unterwelt-Katastrophe mit Ansage, wohnt einer Kette von fatalen Fehlentscheidungen bei, in deren Verlauf zwei grundverschiedene, einander nicht näher bekannte gefährliche Männer in völliger Unkenntnis dieser Dynamik ungebremst aufeinander zurasen. Handwerklich sauber, nicht ohne Humor serviert, spannend bis zum Schluss.
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