Penélope Cruz für ihr überdrehtes Spiel in "Vicky Cristina Barcelona" einen Goldbuben in die Hand zu drücken ist ja schon ein starkes Stück. Auch sonst ziemliche Lobby-Entscheidungen: mit den übertriebenen Auszeichnungen für "Slum Dog Millionaire" soll wohl die Tür zum asiatischen Markt aufgestossen werden, ich bin mir sicher, dass es in Zukunft noch weitere solcher "politisch motivierten" Auszeichnungen geben wird. Denn mal ganz ehrlich: von der Story her ist das doch ganz kalter Kaffee auf Telenovela-Niveau, und nur weil's diesmal in Indien spielt macht das die Sache auch nicht besser, da können die Bilder noch so gut sein. Und was "Milk" angeht sieht es da meiner Meinung nach nicht besser aus, man hat das Gefühl als würden Filme mit homosexuellen Protagonisten mit besonderer Nachsicht behandelt werden. Anders kann ich mir das Medientheater um "Brokeback Mountain" und jetzt "Milk" (im Grunde ja nur ein Bio-Pic" unter vielen) nicht erklären. Sehr schade, dass dabei wirklich innovative Filme auf der Strecke bleiben. Ich meine: 8 Oscars für "Slum Dog Millionaire" und noch nicht einmal eine Nominierung für "Oldboy"? Da stimmt doch was nicht...
Ich bleib dabei: die Goldene Palme von Cannes oder andere europäische Filmpreise sind um Welten aussagekräftiger. Die greifen zwar auch mal in den Lokus, aber da liegen wenigstens auch Streifen im Rennen, die man nicht gerade als Konsensware bezeichnen würde...