Valkyrie (dt. Operation Walküre)

Alles zu aktuellen und kommenden Filmen auf der Leinwand.

Valkyrie (dt. Operation Walküre)

Beitragvon bdm » Mi 18. Feb 2009, 17:36

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Ich glaube es gibt nur wenige Filme die schon im Vorfeld so in Grund und Boden geschrieben wurden: wenn's um das 3. Reich schrillen hierzulande ja sowieso gleich die Alarmglocken, die Debatten werden immer absurder. Und wenn der Hauptdarsteller auch noch Scientologe ist, dann hat man eigentlich auch schon alle Voraussetzungen zusammen, die eine zünftige Hexenjagd rechtfertigen. Merkwürdigerweise wird vor allem Tom Cruise seit geraumer Zeit vor allem über seine Sektenzugehörigkeit definiert. Anderen prominente Mitglieder wie John Travolta oder Sympathisanten wie Will Smith werden sehr viel unkritischer wahrgenommen. Was sagt man dazu? :grin_thumb:

Wie dem auch sei: hat jemand den Film gesehen oder es noch vor? Die ersten sechs Minuten konnte man sich auf der Apple Seite anschauen: Cruise/Stauffenberg schreibt zu Beginn in sein Tagebuch - mit deutscher Off-Stimme. "Där Fuerohr hat Doitschland verraden..." :zahn_love:
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Re: Valkyrie (dt. Operation Walküre)

Beitragvon Till » Mi 18. Feb 2009, 20:13

Irgendwie interessiert mich das Ding kein Stück. Tom Cruise kann ich auch nicht leiden. Hatte paar gute Filme, aber wenn man ehrlich sein darf, ist der Typ vollkommen ersetzbar. :rolleyes:

Werd später mal Kritiken überfliegen.
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Re: Valkyrie (dt. Operation Walküre)

Beitragvon criticscritic » Mi 18. Feb 2009, 20:18

wurde der nicht recht positiv bewertet? mir gehts da ähnlich wie eulenspiegel, interessiert mich einfach nicht so...

ich warte noch auf den tag an dem tom cruise zum buddhismus konvertiert und in einer biographie von kim jong il die hauptrolle spielt :grin_thumb:
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Re: Valkyrie (dt. Operation Walküre)

Beitragvon Buzz Killington » Mi 18. Feb 2009, 23:34

Die Bild hatte vor ein paar Wochen auch die großartige Schlagzeile:

>>Tom Cruise:"Hätte ich damals gelebt, hätte ich auch Versucht Hitler umzubringen"<<

Ich find solche Sprüche irgendwie saudumm...tuen nichts zur Sache, irgendwie Wichtigtuerei...


Film kann theoretisch denke ich ganz cool sein.
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Re: Valkyrie (dt. Operation Walküre)

Beitragvon criticscritic » Do 19. Feb 2009, 00:02

ich will jetzt nicht groß tom cruise verteidigen, aber dir ist schon klar dass die bild viele sachen anders schreibt als es von den personen gesagt wurde... verkauft sich halt einfach besser.
zur unterhaltung sicher ganz nett, aber bestimmt nicht zur meinungsbildung. ich denke das gleiche kann man über den film sagen :-p
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Re: Valkyrie (dt. Operation Walküre)

Beitragvon mmkay » Do 19. Feb 2009, 08:32

bdm hat geschrieben:"Där Fuerohr hat Doitschland verraden..." :zahn_love:


Jetzt schon ein Klassiker... :zahn:
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Re: Valkyrie (dt. Operation Walküre)

Beitragvon tHoMaS » Do 19. Feb 2009, 12:17

Meine Erwartungen waren auch recht groß, weil die Story 20.Juli zwar schon x-mal verfilmt, aber in der jüngeren Zeit weder durch Hollywood noch durch einen Top-Schauspieler wie Tom Cruise in der Schlüsselrolle besetzt wurde.
Historisch gesehen, hält sich Walküre weitestgehend an die tatsächlichen Geschehnisse und ist für mein Empfinden auch weit davon entfernt, ein (man hätte es ja befürchten können) Action-Movie zu sein. Allerdings hinkt es für meinen Geschmack in der Umsetzung dann doch etwas. Die Geschichte plätschert eher so unauffällig dahin und war zum Besipiel bei der Schilderung des Afrika-Einsatzes von Stauffenberg nicht tiefgründig genug. Denn die entscheidende Kehrtwende in der Auffassung zum Krieg allgemein und zu Hitler im besonderen, vollzog sich bei Stauffenberg im Afrika-Einsatz. Auch scheint mir das Szenario der eigentlichen Verschwörung im nahen und weitläufigen Umfeld Hitlers und Stauffenbergs nicht intensiv genug beschrieben. Das haben vergleichsweise deutsche Produktionen besser hinbekommen. Alles in allem sehe ich Walküre als ganz netten Beitrag für den geneigten Kinogänger, mit einem nicht glänzenden aber gewohnt professionellen Tom Cruise in einer geschichtlich brisanten Rolle, die Hollywood ein zweites mal in diesem Millennium nicht unbedingt inszinieren muss.
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Re: Valkyrie (dt. Operation Walküre)

Beitragvon bdm » Do 19. Feb 2009, 23:21

@thomas:

Natürlich muss da massiv vereinfacht werden, das bringt das Kino nun mal so mit sich, und deswegen wird es wohl auch niemals einen Historienfilm geben, an dem keine historischen Details kritisiert werden. :D Man sollte auch nicht vergessen, dass wir hier von einem Bryan-Singer-Film sprechen - der hat bisher vor allem mit "X-Men" und "Superman Returns" von sich reden gemacht. Ich denke da ist es klar, dass er die allgemein bekannte Geschichte höchstens nacherzählt, aber eben keine neuen Schwerpunkte setzt. Was mich noch sehr interessieren würde: wird im Film erwähnt, dass Stauffenberg ein Vertreter der Ständegesellschaft und damit anti-demokratisch eingestellt war? Ich finde das im historischen Kontext jetzt nicht verwerflich, es würde mich nur interessieren ob das irgendwie angesprochen wird. Oder belässt man es dabei, dass er halt den Führer wegbomben wollte?
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Re: Valkyrie (dt. Operation Walküre)

Beitragvon Till » Fr 20. Feb 2009, 00:11

bdm hat geschrieben:@thomas:
...der hat bisher vor allem mit "X-Men" und "Superman Returns" von sich reden gemacht.


Nicht bei mir. :-p

Wusste gar nicht, dass er solche Filme gedreht hat. Dafür habe ich aber "Die üblichen Verdächtigen" und "Der Musterschüler" noch sehr gut im Kopf! :-)
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Re: Valkyrie (dt. Operation Walküre)

Beitragvon tHoMaS » Fr 20. Feb 2009, 09:38

bdm hat geschrieben:@thomas:

Was mich noch sehr interessieren würde: wird im Film erwähnt, dass Stauffenberg ein Vertreter der Ständegesellschaft und damit anti-demokratisch eingestellt war? Ich finde das im historischen Kontext jetzt nicht verwerflich, es würde mich nur interessieren ob das irgendwie angesprochen wird. Oder belässt man es dabei, dass er halt den Führer wegbomben wollte?


Der Film verschweigt sogar, dass es es sich bei Stauffenberg zu Beginn seiner Offizierskarriere um einen strammen Nazi und überzeugten Anhäger des Regimes handelt. Der Film konzentriert sich auch nicht auf jegliche Charakteristika Stauffenbergs und klammert diese biographischen Aspekte als eher beiläufig aus und konzentriert sich nahezu ausschließlich auf die unmittelbaren Vorgänge des 20. Juli. Es ist sicherlich denkbar, dass sich im Rahmen einer verfilmten Autobiographie zum Leben Stauffenbergs solche Details wiederfinden würden.

Übrigens: Wusstet Ihr, dass es angedacht war, einige Szenen des Films in meiner Home-Town zu drehen ? Wir haben hier ein Viertel, da sieht's von der Bausubstanz her in der Tat so aus wie im Deutschland der 30er, 40er Jahre. Ein Team war damals schon zur Drehortbesichtigung da. Das ganze kam dann dennoch nicht zustande. Keine Ahnung warum. Es wäre auch zu schön um wahr zu sein. Tom Cruise inner DDR und gleich gegenüber vom Drehort wäre 'n Aldi gewesen... :D
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Re: Valkyrie (dt. Operation Walküre)

Beitragvon bdm » Fr 20. Feb 2009, 16:18

tHoMaS hat geschrieben:Der Film verschweigt sogar, dass es es sich bei Stauffenberg zu Beginn seiner Offizierskarriere um einen strammen Nazi und überzeugten Anhäger des Regimes handelt. Der Film konzentriert sich auch nicht auf jegliche Charakteristika Stauffenbergs und klammert diese biographischen Aspekte als eher beiläufig aus und konzentriert sich nahezu ausschließlich auf die unmittelbaren Vorgänge des 20. Juli. Es ist sicherlich denkbar, dass sich im Rahmen einer verfilmten Autobiographie zum Leben Stauffenbergs solche Details wiederfinden würden.


Ja, der Schwerpunkt ist einfach ein anderer. Außerdem denke ich, dass viele internationale Kinogänger dem Namen Stauffenberg in diesem Film zum allerersten Mal begegnen - viele wären wahrscheinlich erst mal überfordert wenn neben Gut (Demokratie) und Böse (Diktatur) auf einmal noch ein Fass mit anderen denkbaren Gesellschaftsformen aufgemacht werden würde. Je größer das adressierte Publikum, umso weniger komplex die Handlung, das war schon immer so.

Kopiere eben mal den von Stauffenberg formulierten Eid der Verschwörer hier rein:

Wir bekennen uns im Geist und in der Tat zu den großen Überlieferungen unseres Volkes, die durch die Verschmelzung hellenischer und christlicher Ursprünge in germanischem Wesen das abendländische Menschentum schufen. Wir wollen eine Neue Ordnung, die alle Deutschen zu Trägern des Staates macht und ihnen Recht und Gerechtigkeit verbürgt, verachten aber die Gleichheitslüge und fordern die Anerkennung der naturgegebenen Ränge. Wir wollen ein Volk, das in der Erde der Heimat verwurzelt den natürlichen Mächten nahebleibt, das im Wirken in den gegebenen Lebenskreisen sein Glück und sein Genüge findet und in freiem Stolze die niederen Triebe des Neides und der Mißgunst überwindet.
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