Da Till Interesse bekundet hat, mache ich einfach mal einen Thread zu seiner Person auf. Ingmar Bergman, der wohl bekannteste schwedische Regisseur, hat über 50 Jahre lang Filme gedreht und dem Kino den ein oder anderen Klassiker beschert.
Hier eine Auswahl seiner Filme, der Einfachheit halber von Wikipedia kopiert. Ich hab längst nicht alle gesehen, vielleicht legt Arthaus ja nochmal nach, vor allem die ganz frühen Filme würden mich interessieren...
* 1946: Krise (Kris)
* 1946: Es regnet auf unsere Liebe (Det regnar på vår kärlek)
* 1947: Schiff nach Indialand (Skepp till India land)
* 1948: Hafenstadt (Hamnstad)
* 1948: Gefängnis (Fängelse)
* 1949: Durst (Törst)
* 1950: Einen Sommer lang (Sommarlek)
* 1950: An die Freude (Till glädje)
* 1952: Die Sehnsucht der Frauen (Kvinnors väntan)
* 1952: Die Zeit mit Monika (Sommaren med Monika)... neorealistisch angehauchter Film über zwei jugendliche Ausreißer, gehobener Durchschnitt
* 1953: Abend der Gaukler (Gycklarnas afton)... relativ unbedeutendes Frühwerk über die Leiden einer Zirkustruppe
* 1954: Lektion in Liebe (En lektion i kärlek)
* 1955: Frauenträume (Kvinnodröm)
* 1955: Das Lächeln einer Sommernacht (Sommarnattens leende)... lockere Gesellschaftskomödie mit melancholischem Grundton
* 1957: Das siebente Siegel (Det sjunde inseglet) ... bildgewaltige Parabel über das Möglichkeiten des Lebens im Angesicht des Todes, mit Max von Sydow
* 1957: Wilde Erdbeeren (Smultronstället)... wieder die ganz großen Fragen: ein alter Prof. zieht Bilanz über sein Leben, meisterhaft gefilmt, vor allem die Traumszenen
* 1958: Das Gesicht (Ansiktet) ... Reflektion über die Kunst, wieder am Beispiel einer Gauklertruppe, in dieser starken Phase eher ein Aussetzer
* 1959: Die Jungfrauenquelle (Jungfrukällan)... wortkarge, stilistisch reduzierte Verfilmung einer alten schwedischen Legende, die zentrale Vergewaltigungsszene wurde damals heftig diskutiert
* 1960: Das Teufelsauge (Djävulens öga) ... nette, recht bissige Komödie über Don Juan, der aus der Hölle wieder auf die Erde geschickt wird um eine Jungfrau zu verführen, kursiert in Dtl. auch unter dem Titel "Die Jungfrauenbrücke"
* 1961: Wie in einem Spiegel (Såsom i en spegel)... Kammerspiel über eine Frau, die dem Wahnsinn verfällt. Gute Dialoge und Bilder
* 1962: Licht im Winter (Nattvardsgästerna) ... sehr zähes Drama über einen Pfarrer der seinen Glauben verliert. Fand ich übermäßig anstrengend, weil zu langsam
* 1963: Das Schweigen (Tystnaden) ... einer der großen Skandalfilme der 60er Jahre, gleichzeitig aber auch eine gelungene, formstrenge Meditation über Existenz und Entfremdung
* 1964: Ach, diese Frauen (För att inte tala om alla dessa kvinnor)... wollte er sich von "Das Schweigen" erholen? Dummer, unlustiger Versuch einer Geschlechterkomödie
* 1966: Persona ... beeindruckendes Psychogramm mit außergewöhnlichen Regieeinfällen. Als höhnischer Kommentar zu den Diskussionen um "Das Schweigen" ist am Anfang für Sekundenbruchteile ein erigierter Penis zu sehen. Von wegen "Fight Club" und so...
* 1968: Die Stunde des Wolfs (Vargtimmen) ... expressionistische Wahnsinnstudie zwischen Drama und Horror
* 1968: Schande (Skammen)... düsteres Drama über zwei Menschen die im Krieg seelisch vor die Hunde gehen
* 1968: Der Ritus (Riten)... sehr schwer zugänglicher, eigenwilliger Film. Die auftretenden Personen repräsentieren Teile von Bergmans eigener Psyche...
* 1969: Passion (En Passion)... und wieder eine zerbrechende Zweierbeziehung, sehr gut gespielt, aber inhaltlich nur wenig Neues...
* 1973: Schreie und Flüstern (Viskningar och rop) ... sehr ausgefallen, aber auch sehr langsam inszenierter Abstieg in die weibliche Psyche
* 1973: Szenen einer Ehe (Scener ur ett äktenskap) ... Bergmans Abgesang auf die Ehe, damals ein Riesenerfolg, aber mittlerweile doch SEHR in die Jahre gekommen
* 1974: Die Zauberflöte (Trollflöjten)
* 1976: Von Angesicht zu Angesicht (Ansikte mot ansikte) ... und wieder eine Frau mit schweren pychischen Problemen ... sehr lethargisch und irgendwo auch selbstwiederholend
* 1977: Das Schlangenei (The Serpent's Egg) ... überzeugendes Porträt der späten Weimarer Republik, in eine etwas wackelige Thrillerhandlung gepackt
* 1978: Herbstsonate (Höstsonaten)
* 1980: Aus dem Leben der Marionetten
* 1982: Fanny und Alexander (Fanny och Alexander)... ich habe ihn seit Ewigkeiten bei mir rumliegen, bin bis jetzt aber noch nicht dazu gekommen: 309 Minuten Spielzeit können schön abschreckend sein. Laut Mr. J jedoch ein großartiges Familienepos in dem noch einmal alle für Bergman typischen Themen auftauchen. Steht bei metacritics.com nach 8 Kritiken zum DVD-Re-Release übrigens bei 100/100 Punkten
* 1983: Nach der Probe (Efter repetitionen)
* 1996: Dabei: Ein Clown (Larmar och gör sig till)
* 2003: Sarabande (Saraband)